Der Retina-Suisse-Runner rennt wieder

Mario Kämpfen, Ex-Vorstandsmitglied von Retina Suisse, hat Retinitis pigmentosa – und ist Wettkampfläufer. Am 5. Mai nimmt er am Marathon in Genf teil.

Peter Jankovsky, Kommunikation Retina Suisse

Mit 18 Jahren erhielt Mario Kämpfen bei einer Routinekontrolle der Augen die schockierende Diagnose: Retinitis pigmentosa. Im Verlauf dieser schweren Netzhauterkrankung musste der heute 39-jährige sein rechtes Auge entfernen lassen, und mit dem linken sieht er nur noch Dinge in der Mitte des Gesichtsfeldes. Ausserdem ist auch sein Gehör eingeschränkt, was er mit Hörgeräten kompensiert.

Trotz allen diesen Einschränkungen ist der Walliser aus Visp ein Top-Sportler. Seit Jahren nimmt Kämpfen an Halbmarathon-Rennen in der Schweiz und Italien teil. Er läuft für alle sehbehinderten und blinden Menschen und beweist, dass auch diese viel leisten können. Seit 2023 rennt Kämpfen auch im Namen der Patient*innenvereinigung Retina Suisse, für die er bis letztes Jahr im Vorstand sass. Damit möchte er Menschen mit dem gleichen Schicksal noch gezielter Mut machen. Kämpfen versucht mit Hilfe seines Sports, andere Betroffene zu einem aktiven Leben zu motivieren und deren Umfeld zu sensibilisieren.

Nach den Halbmarathon-Rennen erklimmt er nun eine weitere Stufe seiner Laufkarriere. Er nimmt am 5. Mai in Genf zum ersten Mal an einem Marathon teil – als Retina-Suisse-Runner. Für diesen Event hat Kämpfen in den letzten vier Monaten intensiv trainiert und dabei rund 900 Kilometer zurückgelegt. Um sich fit zu machen, rannte er drei bis fünf Mal die Woche. Dazu gehörten auch Bergläufe sowie einmal ein 30-Kilometer-Lauf. Auch zwei Halbmarathons dienten als Trainingsgelegenheit.

Beim Trainieren und allen seinen Wettrennen wird Mario Kämpfen von einem oder einer Guide von Blind Jogging begleitet. Dadurch fühlt er sich sicher und kann dynamisch und zugleich entspannt auf die Zielgerade einbiegen. Wie schon bei den letzten Halbmarathon-Rennen wird die Guide Sandra Mostowfi ihn auch am Genfer Marathon begleiten.

Wenn Kämpfen für Retina Suisse rennt, versucht er auch, Geld für die Patient*innenvereinigung zu sammeln. Dies mit dem Ziel, dass Retina Suisse die Information und Beratung für Menschen mit Netzhauterkrankungen weiter verstärken kann.

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