Genetische Diagnostik

Zur Zeit sind über 260 Gene bekannt, welche irgend eine Form von degenerativer Netzhauterkrankung auslösen können.  Alleine für Retinitis pigmentosa sind es über 110 Gene. Unterschiedliche Mutationen in einem Gen können auch zu unterschiedlichen Krankheiten führen. So ist beispielsweise das Gen ABCA4 bei Morbus Stargardt, Zapfen-Stäbchen-Dystrophie und Retinitis pigmentosa involviert. Die augenärztliche Diagnose lässt sich nur mittels Genanalyse bestätigen. Ebenso ist sie für die Vorhersage des Verlaufs sowie des Erbgangs relevant.

Gemäss Artikel 25 KVG sind die Krankenversicherer verpflichtet, die Kosten für eine Genanalyse bei Netzhautdegenerationen zwecks Diagnose oder Therapie zu übernehmen. Seit 2017 wird auch die Analyse mit der neuesten Technologie, der Hochdurchsatz-Sequenzierung oder „Next Generation Sequencing“ vergütet. Leider lehnen Krankenkassen die Kostengutsprache oftmals ab. Die Ablehnung wird normalerweise mittels Brief mitgeteilt. Wir empfehlen, daraufhin eine einsprachefähige Verfügung zu verlangen. Damit ist es möglich, die Kostengutsprache auf dem Rechtsweg durchzusetzen.

Lesen Sie den vollständigen Auszug “Die Genanalyse und das Krankenversicherungsgesetz” aus dem Retina Journal 129/2016.

Weiterführende Informationen:

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