Ein Durchschnittstyp ist er ganz sicher nicht: Mario Kämpfen, der sogenannte Retina Suisse-Runner, hat am Sonntag, 15.10.2023, am 21,3 Kilometer langen Halbmarathon Locarno-Ascona teilgenommen. Und dies trotz der Tatsache, dass sein rechtes Auge komplett blind ist und er mit dem linken Auge er nur noch Dinge in der Mitte des Gesichtsfeldes sieht.
Mario Kämpfen leidet an einer schweren Netzhautdegeneration – an Retinitis pigmentosa, so wie der ehemalige Tessiner Regierungsrat Manuele Bertoli. Aber eben, das hält Kämpfen nicht davon ab, an Rennen teilzunehmen.
Persönliche Bestzeit erreicht
Beim Halbmarathon Locarno-Ascona haben rund 800 Läuferinnen und Läufer mitgemacht, und Retina Suisse-Runner Mario Kämpfen ist auf Platz 459 gelandet. Mit 2 Stunden und 5 Minuten hat er letzten Sonntag seine persönliche Bestzeit erreicht. Noch nie ist der 39-jährige Walliser aus Visp so schnell gerannt.
Vielleicht liegt das auch am Tessin. Denn Mario liebt den Südkanton und seine Bewohner. Die Freundlichkeit und Entspanntheit der Bevölkerung sowie die liebliche Landschaft haben es ihm angetan. An Locarno wird sich Kämpfen auch aus einem weiteren Grund besonders gut erinnern: Nach dem Rennen hätten sich einige Teilnehmerinnen bei ihm dafür bedankt, dass er als Läufer mit Handicap die anderen animiert habe, weiterzumachen und den Lauf nicht abzubrechen. Er habe ihnen zusätzliche Energie gegeben, so der Tenor.
Laufen und Geld sammeln für Retina Suisse
Mario Kämpfen läuft für alle sehbehinderten und blinden Menschen. Er beweist, dass auch Menschen mit Behinderungen etwas leisten. Kämpfen wird bei seinen Läufen meist von der Guide Sandra Mostowfi vom Verein Blind-Jogging begleitet und rennt häufig im Namen der PatientInnenvereinigung Retina Suisse.
Mit seinem Lauf am Sonntag in Locarno versuchte Mario Kämpfen auch, Geld für Retina Suisse zu sammeln. Diese Vereinigung bietet Informationen und Beratung für Menschen mit Netzhauterkrankungen an.
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Lesen Sie den Artikel in der “Tessiner Zeitung”: Mario rennt für Retina Suisse